Während die meisten medizinischen Fachdisziplinen den Verlauf und Erfolg einer Behandlung anhand klinischer Untersuchungen, variierender laborchemischer Parameter oder Veränderungen in der diagnostischen Bildgebung einschätzen und dokumentieren, beurteilt die Ästhetische Medizin den Einfluss und Erfolg einer durchgeführten Maßnahme in erster Linie anhand des veränderten äußeren Erscheinungsbildes eines Patienten. Zur Analyse, Planung, objektiven Bewertung und Dokumentation der durchgeführten Behandlung wird der Behandler daher zweifelsohne auf von ihm angefertigte Vorher-Nachher-Bilder zurückgreifen müssen.
Eine medizinische Leitlinie oder Empfehlung zur Anfertigung von Vorher-Nachher-Fotografien wurde weltweit bislang nicht verfasst. Dieses Buch definiert somit die weltweit erste Leitlinie zur medizinischen Anfertigung von Vorher-Nachher-Bildern in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie.
Hauptmotiv der Ästhetischen und Plastischen Chirurgie ist es, das äußere Erscheinungsbild und Aussehen eines Patienten zu verbessern. Mit medizinisch-chirurgischen Maßnahmen versucht die Ästhetische Chirurgie, krankhafte Veränderungen oder belastende äußere Erscheinungsmerkmale zu korrigieren oder so weit zu optimieren, dass ein für den Patienten zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird. Im Rahmen der damit einhergehenden Dokumentation von Befunden und des Behandlungserfolges sind Chirurgen der Ästhetischen und Plastischen Chirurgie in ganz besonderem Maße auf die Anfertigung fotografischen Bildmaterials – also Vorher-Nachher-Bilder – angewiesen.
Um eine objektive Beurteilung und Feststellung des Behandlungserfolges zu ermöglichen, ist die exakte Vergleichbarkeit der angefertigten Vorher-Nachher-Bilder von maßgeblicher Bedeutung. Bereits minimale Veränderungen der Lichtverhältnisse, der Belichtung oder der Aufnahmewinkel kann die objektive Vergleichbarkeit der Vorher-Nachher-Fotografie erheblich erschweren bzw. unmöglich machen.